Wahlkampf 2014

Wochenspiegel-Kolumne: Moderne Frauenpolitik!?

Als Mann ist es knifflig, sich zu Frauenpolitik zu äußern. Trotzdem betrifft sie meine Frau, meine Schwester und meine Mutter. Sie betrifft Bekannte, Kolleginnen und die ganze Gesellschaft.

Es ist eine Schande, wenn Frauen in diesem Land für die gleiche Arbeit weniger Lohn erhalten als Männer. Oder wenn sie befürchten müssen, je nach Lebensplanung, als Rabenmutter oder Heimchen am Herd zu gelten. Diese Probleme löst man aber nicht mit einer Frauenbibliothek. Oder einem Saarbrücker Programm für „frauengerechte Plätze“. Unser Land ist voller starker Frauen. Sie wollen sich sicher nicht unter Wert verkaufen. Sie wollen aber auch nicht als hilfsbedürftig dargestellt werden. Viele wollen nicht einmal eine Frauenquote. Sie wollen faire Chancen haben, weder benachteiligt noch bevorteilt werden. Sie wollen sich wegen ihrer Fähigkeiten durchsetzen, nicht wegen einer Quote.

Politik sollte sich hieran orientieren. Ziel der Emanzipation war es doch, Benachteiligungen abzubauen. Konzentrieren wir uns darauf, allen faire Chancen zu bieten, und beenden wir eine Frauenpolitik, die immer neue Unterschiede zwischen den Geschlechtern fordert und sich damit selbst widerspricht.

 

Anmerkung:  Bei der Wochenspiegel-Kolumne handelt es sich um ein Format, bei dem die Vertreter der Fraktionen im Saarbrücker Stadtrat wöchentlich zu einem aktuellen Thema schreiben. Für die Freien Demokraten wechsele ich mich hierbei mit meinem Fraktionskollegen Karsten Krämer ab. Damit alle Fraktionen die Möglichkeit haben, sich im Wochenspiegel zu äußern, ist die Anzahl der zur Verfügung stehenden Zeichen auf insgesamt 1200 begrenzt. Dies gewährleistet Chancengleichheit für die Fraktionen, zwingt jedoch dazu, sich knapp zu halten und nicht alle angesprochen Fragen umfassend zu erläutern.

Diese Woche wäre ich im Rahmen der Frauenquote gerne näher auf die Frage eingegangen, ob es per se ein Zeichen von Gerechtigkeit ist, wenn Firmen, Vorstände oder Gremien zu je 50% aus Männern und Frauen bestehen. Ich finde nicht. Man kann keine abstrakte Zahl festlegen, die objektiv am gerechtesten ist. „Gerecht“ ist ein Gremium dann zusammengesetzt, wenn die Besten es hineingeschafft haben. Das kann ich manchen Fällen bedeuten, dass überwiegend Frauen beteiligt sind, in anderen Fällen möglicherweise mehr Männer. Das einzige, was jedoch immer gegeben sein muss, sind faire Chancen. Und das ist auch das Einzige, was die vielen selbstbewussten, starken Frauen, die ich kenne, wirklich einfordern.

Diese Chancen kann Politik durch Bildung, Aufklärung und Transparenz schaffen. Und hierin liegt die eigentliche Aufgabe in der Gleichstellungspolitik. Bibliotheken, Plätze und Sondervorschriften für Frauen helfen nicht dabei, Unterschiede zu bekämpfen. Sie betonieren sie ein und bewirken dabei das genaue Gegenteil dessen, was sie bewirken wollen. Und sie lenken von den Herausforderungen ab, bei denen die Politik mehr tun müsste.

Weitere Infos zu liberaler Frauenpolitik finden sich auch auf der Website der FDP unter diesem Link!

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